Die Kur-Heilbäder und natürlichen Heilquellen wurden wegen ihrer positiven Wirkungen seit undenklichen Zeiten genutzt. Die Tschechische Republik gehört zu den Ländern, die einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung und weltweiten Bedeutung des Kurwesens geleistet haben.
Der größte Aufschwung auf dem Gebiet der Tschechischen Republik reicht in das 18. bis 20. Jahrhundert. Viele der Kurorte erhielten ein ganz anderes Aussehen, das heute für die tschechischen Kurorte so typisch ist. Es wurden viele neoklassizistische, Neorenaissance- und Sezessionsgebäuden gebaut, vor allem Kurhäuser und Hotels. Es wurden Parkanlagen angelegt, um die Quellen entstanden Kolonnaden, Altane und Pavillons, die die ruhige, zum Ausruhen einladende Stimmung unterstützen. Die Kurorte wurden gleichzeitig zu Zentren des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens und bekamen die Bezeichnung „Salon Europas“.
In den tschechischen Kurorten trafen in Zeiten des größten Aufschwungs bedeutende Persönlichkeiten des politischen und kulturellen Lebens aus der ganzen Welt zusammen. Bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts leistete Zar Peter der Große durch seinen Besuch in Karlsbad einen Beitrag zur Entwicklung des Kurwesens in Tschechien. Unter der „Creme“ der Oberschicht war besonders das westböhmische Dreieck sehr belieb, das außer Karlsbad noch das Franzensbad und Marienbad bilden. In den Kurorten traf sich die Elite der führenden Aristokratie, es wurden hier politische und geschäftliche Verhandlungen geführt sowie Tanzbälle, Konzerte und Auftritte veranstaltet.
Zu den wichtigsten Gästen der tschechischen Kur-Heilbäder gehörte z. B. der deutsche Poet und Dramatiker J. W. Goethe, die Komponisten L. van Beethoven und W. A. Mozart oder der italienische Geigenvirtuose N. Paganini. Die tschechischen Kur-Heilbäder besuchte auch der englische König Edward VII., von den US-Bürgern begeisterten die tschechischen Kur-Heilbäder den Entdecker der Glühbirne T. A. Edison bzw. Mark Twain - den Autoren vom populären Abenteuer des Tom Sawyer.